Zum Positionspapier der Mütterlobby bzgl. des paritätischen Wechselmodelles

Eltern bleiben - Ein Leben lang

Zum Positionspapier der Mütterlobby bzgl. des paritätischen Wechselmodelles

11. Januar 2014 Er-/Beziehung 15

Die Besitzstandswahrerfraktion der Mütterlobby sieht ihre Felle weg schwimmen und sieht sich deshalb offensichtlich genötigt, der langsam um sich greifenden Entwicklung zum Paritätischen Wechselmodell hin, ein paar Mitleidsfloskeln entgegen zu stellen welche sich nicht einmal die Mühe des Anscheines geben, es ginge diesen Frauen auch nur Ansatzweise um so etwas profanes wie das Kindeswohl

http://motherbook.de/das-wechselmodell-zur-gaengigen-sorgerechtspraxis-der-familiengerichte/positionspapier-wechselmodell-2/
http://motherbook.de/content/uploads/2014/01/Positionspapier-Wechselmodell-2.pdf

und nicht nur darum, dass die Frauen, die eigentlich einen Affront gegen jede selbstbewusste und an Gleichberechtigung interessierter Frau darstellen, auch weiterhin „ihre“ Familienplanung von doofen Zahlpappas finanziert wissen wollen, als hätte die Gleichberechtigungsbewegung der letzten 30 Jahre eigentlich nur zum Ziel gehabt, Frauen das Recht auf Selbstverwirklichung zu ermöglichen, die der Mann doch bitte wie gewohnt zu finanzieren hat.

Hier kurz die Haupt“argumente“, welche die Mütterlobby gegen eine am Kindeswohl orientiere Gleichberechtigung vor sich her schiebt:

Kinder müssen einmal die Woche ihre Koffer packen

  1. Es gibt wohl niemanden der das Wechselmodell praktiziert, der nicht 90% aller für den Alltag mit Kind notwendigen Dinge im eigenen Haushalt hat. Es ist kein wöchentliches Verreisen zum anderen Elternteil.  Sonden ein „Am Freitag bist du nach der Schule dann bei mir.“ Da das Wechselmodell sowieso eine gewisse räumliche Nähe voraussetzt, können Sachen, die ggf. innerhalb der Woche für die Schule gebraucht und vergessen wurden auch kurzfristig aus dem zweiten Haushalt abgeholt werden.

Wenn es in der Ehe okay ist, wenn die Frau sich grundsätzlich um die Erziehung um das Kind kümmert, warum nicht danach?

  1. Weil das Kind in der Ehe im Alltag trotzdem den Vater erlebt, wenn er abends nach Hause kommt noch vorliest, mit Lego baut oder auch einfach mit Ratschlägen zu den Problemen des Alltags zur Verfügung steht.
    Das hat das Kind nach der Ehe  im Residenzmodell nicht mehr.
    Vor allem nicht mehr, wenn der Vater immer wichtiger wird, wenn es z.B. ums Abnabeln geht fehlt er im Residenzmodell als Bezugsperson.
  2. In der Ehe mag es die Aufteilung geben, dass der Vater gerade in den frühen Jahren das Geld für die Familie verdient. Wenn die Mutter allerdings diese Familie aufkündigt, warum sollte der Vater noch 5 Jahre seiner Lebenszeit opfern (Die Männer in der Regel aufgrund des Stresses der Familienfinanzierung kürzer leben), um der Mutter nach der Ehe „ihre Familie“ zu finanzieren, wenn er doch kein Teil dieser mehr sein soll. Es ist eine legitime Forderung, wenn man sich entschließt die Familie auf zu kündigen, auch selber für „seinen“ Teil der Familie selber aufzukommen. Gerade die im nächsten Punkt angesprochene Unterhaltszahlung ermöglicht es vielen Vätern nicht, sich eine andere, neue Familie aufzubauen. Warum soll ein Vater also nicht das gleiche Recht haben mit seinen Kindern Familie zu gestalten, wie es die Mutter für sich einfordert.
  3. Sagen mittlerweile diverse Studien, dass es trennungkindern gut tut eine Intensive Bindung zu beiden Eltern zu haben.
Schaut man sich den finanziellen Aspekt des Wechselmodells an, ist es gerade für Väter im Vergleich zum Residenzmodell (Aufenthaltsschwerpunkt bei der Mutter) lukrativ
  1. Vermutlich das absurdeste Argument gegen das Doppelresidenzmodell (DRM), Umgekehrt liessen es sich auch so ausdrücken: Schaut man sich den finanziellen Aspekt des Residenzmodelles Modells an ist es gerade für die Mütter im Vergleich zum Wechselmodell, äusserst lukrativ. Geht es hier ums Kindeswohl, oder ums Geld? Das Argument ist also weder eine Frage des Kindeswohls noch eine Frage der sexuellen Benachteiligung. Was die Mütterlobby übersieht: Kindesunterhalt bekommt die Mutter, weil sie sich um die Kinder kümmert und deshalb weniger arbeiten kann, nicht weil der Mann so nett ist seine Lebenszeit damit zu verbringen, ihr ihre Selbstverwirklichung als Mutter zu finanzieren. Wenn der Mann sich gleichberechtigt um die Kinder kümmert, gibt es gar keinen Grund hier herum zu heulen. Es gibt nun mal keinen Rechtsanspruch auf Unselbstständigkeit.
  2. Frauen haben seit dreißig Jahren dafür gekämpft, dass sie eine gute Ausbildung bekommen und am Arbeitsmarkt gleichberechtigt ihr Geld verdienen können. Wenn Frauen meinen, sie müssten nach der Geburt des ersten Kindes ihre kostspielige Ausbildung in die Tonne treten und in patriarchale Strukturen zurück zu fallen, in denen der Mann dafür verantwortlich ist ihr Leben zu finanzieren, dann sollten sie sich vielleicht auch komplett auf den Deal der vorangegangen Generationen zurück besinnen, und an der Ehe festzuhalten. Dem Mann weiterhin die finanziellen Bürden auf zu halsen ist feministische Rosinenpickerei und hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun.
  3. Das Wechselmodell ist definitiv das Gleichberechtigungsfördernste Modell, denn beide Eltern haben gleich viel Zeit Geld zu verdienen und für ihre Kinder da zu sein. Auch wenn ich kaum ein Paar kenne wo der Mann nicht noch Unterhaltsausgleich zu zahlen hat, weil viele Mütter es doch für unzumutbar halten mit 50% Kindesbetreuung 30 Stunden zu arbeiten.
  4. Letztendlich ist das genau die Rechnung, die ich umgekehrt immer gerne aufmache um Vätern klar zu machen, dass es sich finanziell definitiv lohnt beruflich kürzer zu arbeiten um die Zeit zu haben, um vernünftig seine Kinder zu betreuen. Für 834 € Euro netto muss ein Mann schon einen wahnsinnig gut bezahlten Job haben, um soviel mit 40 statt 30 Stunden mehr zu verdienen Netto würde das nämlich netto 3332 Euro bedeuten (und wenn Ehegattenunterhalt noch dazu kommt wird diese Summe noch exorbitanter). Dann verzichte ich lieber gleich darauf die 834 Euro zu verdienen, und schaffe meiner Ex-Partnerin den zeitlichen Freiraum um ihren Lebenswunsch ohne mich auch ohne mich zu finanzieren, sprich selber Geld zu verdienen. Leider geht diese Rechnung aufgrund des verkorksten Unterhaltsrechts leider nur auf wenn die Erziehungsarbeit tatsächlich 50/50 aufgeteilt wird.

Finanzielle Situation der Familien im Wechselmodell

  1. Letztendlich hat niemand jemals behauptet das das eine Single- oder Alleinerziehendengesellschaft ein auch nur ansatzweise wirtschaftlich sinnvolles Konzept ist. Alleine von den Vätern zu erwarten, dass sie diesen Missstand kompensieren ist sexuelle Diskriminierung vom feinsten.
  2. Im Wechselmodell wird DAS, was sonst nur Umgangsvätern aufgebürdet wird, von beiden Eltern erwartet. Auch ein Umgangsvater sorgt in der Regel dafür, dass das Kind in seiner Wohnung ein eigenes Zimmer und Wechselklamotten hat. Im Gegenzug, darf er die erhöhten Mietkosten etc. zu keinem Cent unterhaltswirksam anrechnen.
  3. Im Gegenteil: wenn er nicht wirklich 50% Betreuungsaufwand bringt, kann er noch nicht einmal Arbeitszeitkürzungen unterhaltswirksam durchsetzen. Ein Vater der drei Tage pro Woche für sein Kind da ist, kann deswegen nicht auf dreißig Stunden reduzieren, wenn seine Unterhaltsfähigkeit darunter leidet. „Gesteigerte Erwerbsobliegenheit“ nennen Familienrichter das.

„Die in der Rechtspraxis meist verwendeten Unterhaltstabellen der Oberlandesgerichte passen nicht zum ‚Wechselmodell‘, weil sie von der Annahme ausgehen, dass ein Kind überwiegend in der Obhut des betreuenden Elternteils lebt und sich beim barunterhaltspflichtigen Elternteil nur im Rahmen der Ausübung des Umgangsrechts befindet.“

  1. Es fällt schwer, das was Prof. Dr. Kirsten Scheiwe schreibt in diesem Zusammenhang wirklich ernst zu nehmen, denn die Tatsache (wenn es denn eine gäbe) dass die aktuellen Grundlagen nicht passen kann wohl kein Grund sein an einer sexistischsten Regelung festzuhalten, die nebenbei bemerkt auch noch nachweißlich und wissenschaftlich gestützt keine Kindeswohlförderliche ist. Man stelle sich vor in den 60 Jahren wäre damit die freie berufliche Selbstbestimmung der Ehefrau (die zu dieser Zeit noch die Erlaubnis ihres Ehemanns brauchte um einen Job anzunehmen) in Frage gestellt worden. „Leider sind unsere Steuerklassen nicht wirklich in der Lage steuerrechtlich eine gerechte Option abzubilden, in der beide Ehepartner selbstbestimmt arbeiten, deshalb muss an der patriarchalen Familienstruktur festgehalten werden. Damit hätte Mann den Schwarzerschen Rammbock sicherlich nicht aufgehalten.
  2. Die Arge ist durchaus schon jetzt in der Lage Unterhaltsforderungen im DRM geltend zu machen (ob diese rechtens waren hat mein Bekannter damals nicht durchgestritten). Die Situation war:
    • Doppelresidenzmodell
    • Die Mutter bekam ein Kind von einem anderen Mann., der leider nicht Zahlungsfähig war
    • die Arge forderte somit von dem Vater gemessen an der Zahlungsfähigkeit Unterhalt für die Zeit, in der Kinder bei der Mutter lebten (sprich den halben Unterhaltssatz gemessen am Einkommensunterschied).

    Ist also alles auch heutzutage schon realistisch umzusetzen. Warum sich Mütterverbände trotzdem mit Händen und füssen dagegen wehren ist vermutlich, weil die Ungerechtigkeit und das Schmarotzertum, welchem einige Mütter nach der Trennung verfallen im DRM einfach zu offensichtlich sind, so dass jedem Menschen mit einigermaßen gesunden Gerichtigkeitsempfinden sämtliches Mitleid für dieses oft selbstverschuldete Elend solcher Trennungsmütter fehlt. Dafür wird dann das Cliche wie bei Annika S. bemüht: Ex-Mann Unternehmer mit dem 15fachen des Einkommens, der keinen Unterhalt mehr zahlen muss, wegen des DRMs. Dass dies erstens sicherlich nur einen Bruchteil der Situationen ausmacht, und in den meisten Situationen Männern eher eine neue Familie finanziell unmöglich gemacht wird, weil die Mutter sich aus finanziellen Gründen gegen eine Abgabe der Kinder wehrt ist dann doch egal. Letztendlich wollen Frauen Gleichberechtigung, aber wenn das auch Selbstverantwortung bedeutet, dann sieht das alles plötzlich nicht mehr so reizvoll aus.

Zum Gutachtermangel: Dass Gutachten in Familienprozessen voreingenommen oder aus anderen Gründen fehlerhaft sind, ist kein Einzelfall.

  1. Das dieses „voreingenommen“ sein in den meisten Fällen den Frauen zu gute kommt, weil hier ohne irgendeine Wissenschaftliche Grundlage davon ausgegangen wird, dass Frau aus irgendeinem Grund die geeigneteren Bezugspersonen sind, wird gerne unter die Tisch fallen gelassen.
  2. Wenn das DRM Standard wäre und nur in Ausnahmefallen das Residenzmodell verordnet würde bräuchte man diese ganzen Gutachter nicht. Wie es mal ein mir bekannter Familienberater ausdrückte: „Diese Angst vor Kindeswohlgefährdung resultiert aus der Angst und Unsicherheit der Mutter, und ist in den meisten Fällen faktisch nicht gegeben.“ Wenn Frauen von vornherein wüssten worauf sie sich einlassen, wenn sie nach der Geburt ihren Job wegwerfen, würden sie sich gleich auf mehr Gleichberechtigung einstellen und sich freuen wenn der Partner auch als Erziehungsbezugsperson für das Kind zur Verfügung stünde. Wenn sie sich in der Vergangenheit auf die Sicherheitsnetze verlassen haben, welche ihnen Gerichte und Jugendämter gespannt haben, ist das wohl keine Schuld der Väter und noch weniger ein Grund an einer sexistischen Regelung festzuhalten.

Es ist auf jeden Fall erschreckend zu sehen, wie offensichtlich die Mutterlobby versucht über das Kindeswohl hinweg zu sehen um ihre Pfründe zu retten. Mann ist doch arg geneigt die Frage zu stellen, ob diese Frauen irgendetwas von den Gleichberechtigungsbestrebungen der letzten Jahrzehnte mitbekommen haben.

Das Frauen aus Kindeswohlsicht in irgendeiner Form das bevor zu ziehende Geschlecht sei, ist nach der Stillphase kaum noch zu rechtfertigen. Letztendlich brauche die Kinder zur Persönlichkeitsentwicklung beide Eltern.

15 Antworten

  1. Zum ersten Argument, „Kinder müssten einmal pro Woche umziehen“ sei, neben dem von Ihnen schon angesprochenen Umstand, dass das Kind alle Sachen in beiden Haushalten hat und somit viel weniger „transportiert“ werden muss als beim Residenzmodell, noch angemerkt, dass das „übliche“ Umgangsmodell viel mehr Umzüge fordert:

    Die bevorzugte Variante beim Residenzmodell ist, dass das Kind alle 14 Tage das Wochenende sowie einen Tag pro Woche beim Vater übernachtet.
    Dabei zieht das Kind in den 14 Tagen ganze 6 mal um – beim Wechselmodell nur zweimal…
    Selbst wenn es keinen zusätzlichen Wochenumgang gibt, sondern nur das 14-Tage-Wochendmodell, zieht das Kind nicht weniger oft um als beim DRM.

  2. ninanani sagt:

    oh je, solche Typen, die sich so gegen ihre Exfrauen und Nochfrauen und anderen Müttern stellen, sie bekämpfen mit allen Mitteln, vor Illigalität nciht zurückschrecken, labbern nicht nur den gleichen Müll, sie sind auch alle gleich: selbstverliebte, narzistische, machtbessesene und geistig auf dem Niveau eines fünfjährigen Muttersöhnchen!

    • Fatherleft sagt:

      Ich finde ja so weinierliche Frauen die auf ihrem Opferbonus bestehen wollen und das Problem nicht verstehen echt niedlich. Wenn sie dann noch nicht einmal Sachlich auf ein Thema eingehen können wird das dann ganz großes Kino. Aber aus Gründen der Besitzstandswahrung ist so ein verhalten natürlich nachzuvollziehen. Zum Glück haben Sie ja keine Ahnung über wen sie hier sprechen, also weinen sie ruhig weiter. Solange es auch noch Frauen gibt, die an einer Gleichberechtigung interessiert sind, kann Mann zum Glück auch ohne diesen 3-jährigen-Tremolo auskommen.

  3. Andrea Hinkel sagt:

    Ohne Kinder ginge es mir als Frau wirtschaftlich besser. Ich verzichte auf ein bequemeres Leben weil meine Kinder beim Vater nicht gut versorgt sind. Wie viele andere Frauen auch, habe ich das Wohl meiner Kinder im Augen und keineswegs das Geldsäckel des Erzeugers. im übrigen habe ich während der Ehe meinen Kindern die Gute- Nacht Geschichte vorgelesen weil der Vater keine Lust hatte.
    Dieser Artikel versucht aus Klischees ein Rollenbild von Müttern zu kreieren welches nicht der Realität entspricht.

    • Fatherleft sagt:

      Das geht den Vätern nicht anders, nur dass die Väter nach Ansicht der Mütterlobby dabei noch nicht einmal ein Anrecht auf Familie haben sollen und einfach nur so finanziell schlechter gestellt sein sollen.
      Um es noch einmal ganz klar zu sagen, der Artikel geht auf das Pamphlet der Mütterlobby gegen das Wechselmodell ein, und nicht gegen Mütter an sich. Und dieses Pamphlet zeichnet genau dieses Bild von Frauen, die am klassischem Rollenbild orientiert sein wollen, was die Aufteilung der Finanziellen Verantwortung angeht und es gibt in diesem Pamphlet nicht einen Punkt, wo vielleicht mal auf das psychologische Wohl der Kinder eingegangen wird. Letztendlich ist dies Schreiben nichts anderes als ein Aufschrei nach Besitzstandswahrung. Solange gegen eine Gleichberechtigung des Vaters Argumente wie „Dann kriege ich aber weniger Geld vom Mann“ angeführt werden, solange wird die Mütterlobby auch ihrem Namen leider nur deutlich gerecht. Es gibt bestimmt einen Grund, warum sie sich nicht Trennungskinderlobby genannt haben.
      Ich kenne zum Glück genügend Frauen, die eine gleichberechtigte Nach-Beziehung führen, weil sie es geschafft haben, sich im Interesse ihrer Kinder von der Paar- auf die Elternebene zu bewegen. Aber wovor die Frauen der Mütterlobby vermutlich am meisten Angst haben, dass das Kind wenn es ungefiltert die Realität des Alltags in beiden Elternhäusern kennenlernt, sich irgendwann dafür entscheiden könnte fest beim Vater zu leben, und diese Fälle kenne ich nur zu gut und ein vernünftiger Familienberater, der eine Familie bei so einem Prozess begleitet wird sicherlich darauf achten, dass dies nicht nur geschieht, weil es beim Papa Hamburger und Telespiele gibt.
      Sicherlich müssen sich Männer oft in diese Rolle erst hinein finden, wenn sie in der Beziehung eine eher klassische Rollenverteilung praktiziert haben. Aber meist passiert dieses ja auch auf Drängen der Partnerin, oder weil sie es als klassischer Maternal Gatekeeper verstanden hat, ihm das Gefühl zu vermitteln, er würde sowieso nicht ausreichen für die Fürsorge des Kindes, aber die meisten Männer, die ich kenne finden sich damit schnell zurecht und stellen nach der Trennung sehr schnell fest, dass sie durchaus genügen.
      Und die Frage, ob es dem Kind beim Vater nicht gut geht ist leider meist keine, welches von einem der beteiligten alleine Objektiv gefällt werden kann.
      Letztendlich sollte sich eine Frau, die der Meinung ist, sie hätte ja mit einem Vollpfosten ein Kind in die Welt gesetzt und müsse sich jetzt alleine um das Kind kümmern, die Frage gefallen lassen, wie verantwortungsvoll sie gegenüber ihrem Kind handelt. Keine Frau muss ein Kind kriegen, und wenn man für diesen einschneidenden Schritt für das Wohl des Kindes (bei der Wahl des Vaters) nicht mal verantwortungsvoll agieren könnte… wie soll man dann erwarten, dass alle anderen Entscheidungen verantwortungsbewusster laufen. Und glauben Sie mir, ich musste auch lernen Verhaltensweisen bei der Mutter meiner Kinder zu akzeptieren, die ich alles andere als Kindeswohlförderlich empfunden habe. Das ist vermutlich für alle Eltern notwendig, die einen selbstständigen Partner gewählt haben. Und am schwersten ist das vermutlich für Eltern, die selber das andere Rollenvorbild nicht kennengelernt haben, und deshalb an dieser Andersartigkeit grundsätzlich zweifeln. Frauen ohne positiv besetzte Vaterfigur sind leider Beziehungstechnisch meist eine Katastrophe. Ebenso wie Männer denen das eigene Rollenvorbild fehlt. Deshalb ist es wichtig für Kinder beide zu erleben und zwar im Alltag und nicht nur als Ausnahme Wochenend-Elternteil.

  4. Andrea Hinkel sagt:

    Zum Thema, das Kinder ihre Sachen in zwei Haushalten verteilt haben und ein Koffer packen somit unnötig ist…der Vater meiner Kinder hat grundsätzlich nicht alles benötigte zuhause. Meine Tochter kommt mit verfilzten Haaren nach Hause weil er anscheinend keine Bürste für sie hat. Die nötigsten Notfallmedikamente hat er nicht vorrätig. Ich muss ständig für alle Fälle Sachen mit geben damit meine Kinder im Winter Handschuhe haben und ein zweites Paar Schuhe wenn das erste durchnässt ist weil sie jede Pfütze mitnehmen. Nicht zu vergessen, das Lieblingsspielzeug das unbedingt mit muss.

    • Fatherleft sagt:

      Das Problem ist, wenn ich traurige Einzelfälle als Grundlage für die Gesetzgebung nehmen müsste würde ich keiner Frau heutzutage noch das Sorgerecht zugestehen (nebenbei gesagt, wenn ich die negativen Einzelfälle zur Grundlage nähme natürlich auch nicht den Vätern), denn wie sich einige Ex-Frauen und Mütter verhalten, die zu glauben scheinen die gemeinsamen Kinder seien ihr Besitz, lässt nicht vermuten, dass diese Frauen in der Lage sind Kindeswohl gerecht zu agieren. Und oft ist es nur die Interpretation der Mütter, die definiert, dass es dem Kind beim Vater so viel schlechter ginge (was nicht heißen soll, dass das auf Ihren speziellen Fall zutreffen muss).

    • @Andrea: Das ist aber kein Problem, welches mit dem Wechselmodell erst auftritt. Beim Wechselmodell ist, im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit, dass beide Eltern die wichtigsten Sachen für die Kinder vorrätig haben viel größer, als beim Residenzmodell. Da muss meist wirklich ALLES zum Wochenendumgang mitgegeben werden.

    • Fatherleft sagt:

      BTW: Ich finde es ja positiv, dass du da über deinen Schatten springst, und trotz deiner Bedenken, das Doppelresidenzmodell praktizierst. Wenn nicht, gilt natürlich das was Michael schreibt. Dann ist dein Fall genau ein Grund für das Doppelresidenzmodell, denn dass der Vater nicht alles vorrätig hat für ein Wochenende alle 14 Tage Umgang und vielleicht einen Tag in der Woche ist nicht so verwerflich. Letztendlich zahlt er dafür ja auch den Unterhalt, damit die Dinge des alltäglichen Lebens besorgt werden.

  5. Andrea sagt:

    Um von gleichberechtigten Frauen sprechen zu können, müssten diese auf dem Arbeitsmarkt erst einmal tatsächlich gleichberechtigt sein. Da hilft ein Vergleich der Lohnzettel enorm um dieses Argument zu entkräften. Die gut ausgebildeten Frauen hauen nicht alle ihr Diplom in die Tonne. Es ist nur nichts mehr Wert mit Kindern am Bein, weil die Arbeitgeber wissen, das es eben die Frauen überwiegend sind, die die kranken Kinder pflegen und in den seltensten Fällen die Väter bei Bedarf sich mal eben frei nehmen. Da wollen die meisten Väter ihre Karriere nicht gefährden. Das können dann doch lieber die Ehefrauen machen. Pauschalisierungen bringen bei diesem Thema nichts außer man gibt sich mit Wirtshauspolemik zufrieden. Jeder Fall ist anders gelagert.

    • Fatherleft sagt:

      Entkräften tut das natürlich gar nichts.
      Wenn man den Gennder Pay Gap auch auf Überstundenbereitschaft etc. runter bricht liegt der Gehaltsunterschied bei zwei Prozent, und ich weiß selber als Mann, der Work-Life-Balance nicht für ein neues WII-Spiel hält und lieber für meine Kinder sorge, dass es Projektleiter gibt die locker 20-30% höhrere Stundensätze fordern können und bekommen, weil der Auftraggeber weiß, die arbeiten auch mal 60 Stunden wenn es sein muss und ziehen mal für zwei Wochen an einen anderen Standort. Aber beklagen tu ich mich nicht darüber, denn es ist ja meine eigene Entscheidung, wo ich meine beruflichen und Privaten Prioritäten setze.

      Aber gerade wenn ich mich als Akademikerin beschwere, dass ich nicht so gut bezahlte Jobs Bekomme, weil ich im Residenzmodell die Haupterziehungsverantwortung habe. würde ich doch jede Möglichkeit unterstützenswert finden, die Frauen eine Gleichberechtigte Möglichkeit bieten würde, dem Arbeitsmarkt zur verfügung stehen zu können, anstatt gegen die praktikabelste Lösung zu schimpfen. Und wenn das Wechselmodell Regelfall wäre, und im einzelfall daran scheitert, dass der Vater nicht will, weil dieser „seine Karriere nicht gefärden will“, kann hat der gesetzgeber auch eine Legitimation, ihn ggf. mehr zur Finanziellen Verantwortung zu ziehen.

      Wenn ich aber auf der einen Seite gegen das Wechselmodell als gleichberechtigtes Betreuungsmodell wettere und mich auf der anderen Seite darüber beklage, dass ich keine gleichberechtigten Chancen am Arbeitsmarkt habe, dann muss ich mir schon Gefallen lassen, das meine Aufrichtigkeit in Frage gestellt wird. Und das hat nichts mit Wirthauspolemik zu tun, denn dazu ist das Klagen über den Gender Pay Gap und das Festklammern an Familienstrukturen, die ihn begünstigen wesentlich besser geeignet.

  6. […] zu sein. Aber raten sie mal, wer sich am vehementesten gegen das Wechselmodell wehrt? Die o.g. Mütterlobby und der VaMV. Egal wie viele Studien die Konsequenzen der Väterentsorgung beklagen und besagen, […]

  7. […] verweise ich auf eine weitere, schon etwas ältere Stellungnahme zum Positionspapier der Mütterlobby, in der Lutz R. Bierend in seinem Blog fatherleft die Argumente dieses Pamphlets – man kann es […]

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